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Mastering für Spotify, YouTube, Tidal, Amazon Music, Apple Music und andere Streaming Dienste

Lesezeit: 14 Minuten

Benötigen Audio-Streaming-Dienste auch ein spezielles Master?

Mastering für Streaming Dienste – die Einführung

Das Mastering für Streaming Dienste ist in aller Munde. In der Audio Community sind Streaming Dienste wie Spotify, YouTube, Tidal, Apple Music etc. ein heiß diskutiertes Thema. Vor allem da diese online Dienste konkrete Vorgaben zu der idealen Lautheit von Tracks vorschlagen. Wie weit sollte man sich beim Mastering für Streaming Dienste an diesen Vorgaben orientieren und was gibt es im Zusammenspiel mit diesen Diensten und Plattformen zu beachten? Auf der Suche nach der Antwort müssen wir uns auf eine kleine Zeitreise begeben.

Erinnert ihr euch noch an den guten alten Kassetten Recorder? Diesen nutze man in den 80er Jahren, um eigene Mixtapes anzufertigen. Songs unterschiedlicher Interpreten versammelten sich auf einem Band, das man mit einer Cherry Coke in der Hand in den Kassettenschacht des Autoradios schob, um mit passendem Sound vor der örtlichen Eisdiele aufzukreuzen. Dabei boten die Mixtapes eine durchgängig angenehmes Hörerlebnis, zumindest was die Lautstärke der einzelnen Tracks betraf. Beim Erstellen unserer Mixtapes wurde der Aufnahmepegel einfach von unserer Hand justiert. Das gleicht bei unterschiedlich lauten Platten eines Normalisierungsprozesses welcher mehr oder weniger bewußt von Hand von statten ging.

Zurück in die Zukunft. Zeitsprung in das Jahr 2021.

Musikkonsumenten haben immer noch Spaß an Mixtapes, nur das diese heute Playlists heißen und Bestandteil von verschiedenen Streaming Diensten wie Apple Music, Amazon Music, Spotify, Youtube oder Tidal sind. Diese Streaming Dienste mussten in den Anfangsjahren schnell feststellen, dass ohne eine regulierende Hand am Lautstärke Fader ihre Playlisten durch die unterschiedliche Lautheit einzelner Tracks ein ständiges Nachregeln seitens der User einfordern.

Daher suchte man ein digitales Gegenstück zum analogen Record Level Poti und fand dieses in einem automatisierten Normalisierungsalgorithmus, der jeden hochgeladenen Song nach vorgegebenen Richtlinien bearbeitet. Der Streaming Dienst Spotify gibt als idealen Lautheitswert die Zahl -14 dB LUFS an. Das bedeutet, ist ein Song lauter als -14 dB LUFS, wird er automatisch über den Streaming Algorithmus leiser gemacht, damit Playlisten einen homogenere Durchschnittslautstärke aufweisen. Klingt auf den ersten Blick nach einer guten Idee, oder?

Wieso LUFS?

Das Problem mit unterschiedlichen Lautstärken war nicht nur auf den Musiksektor beschränkt. Im Broadcasting Bereich war das Problem ebenfalls allgegenwärtig. Der Lautstärken Unterschied zwischen einem Fernsehfilm und der darin enthaltenen Werbe-Unterbrechung nahm zum Teil dermaßen groteske Züge an, dass sich die European Broadcast Union gezwungen sah eine Richtline zur Lautheit vorzugeben. Die Geburtsstunde der EBU R128 Vorgabe, die in Deutschland im Jahre 2012 erstmals umgesetzt wurde. Mit dieser Richtlinie wurde gleichzeitig eine neue Maßeinheit eingeführt, die LUFS (Loudness Units relative to Full Scale).

Wobei 1 x LU (Loudness Units) dem relativen Wert von 1 dB entspricht. Gleichzeitig wurde eine neue Obergrenze für digital Audio definiert. Ein digitaler Spitzenpegel von −1 dB TP (True Peak) soll laut EBU nicht überschritten werden. Das ist der Grund, warum Spotify und Co eine True Peak Grenze von -1 dBFS für Musikdateien vorsieht.

Tipp: Ich empfehlen diese Grenze einzuhalten. Insbesondere dann, wenn wir uns nicht an die Lautheitsvorgabe von -14 dB LUFS halten. Bei höheren Pegeln wird der Normalisierungsalgorithmus definitiv maßregelnd eingreifen. Spotify verweist in diesem Zusammenhang auf folgendes: Halten wir keine -1 dB TP als Limiter Obergrenze (ceiling) ein, kann es zu Klangartefakten durch den Normalisierungs-Prozess kommen.

Doch dieser Wert ist nicht in Stein gemeißelt, wie wir später noch sehen werden. Loudness Units bieten dem Mastering Ingenieur einen besonderen Vorteil. Vereinfacht ausgedrückt sollten wir mit der LUFS Angabe beziffern können, wie „laut“ ein Song ist und somit unterschiedliche Songs in ihrer Lautheit vergleichen können. Dazu später mehr.

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Wie erkenne ich, ob mein Mix durch einen Streaming Dienst normalisiert wird?

Die schlechte Nachricht: Streaming Plattformen haben zum Teil recht unterschiedliche Vorgaben. Daher muss man im Grunde die Vorgaben jedes einzelnen Dienstes heraussuchen, falls man dessen Richtlinien Folge leisten möchte. Das kann zur Fleißarbeit ausarten, da weltweit über fünfzig Streaming und Broadcast Plattformen existieren. Exemplarisch hier die Vorgaben einiger Anbieter in Bezug auf ideale LUFS Werte:

-11 LUFS Spotify Loud

-14 LUFS Amazon Alexa, Spotify Normal, Tidal, YouTube

-15 LUFS Deezer

-16 LUFS Apple, AES Streaming Service Empfehlung

-18 LUFS Sony Entertainment

-23 LUFS EU R128 Broadcast

-24 LUFS US TV ATSC A/85 Broadcast

-27 LUFS Netflix

Die gute Nachricht ist, dass es diverse Möglichkeiten gibt seinen Mix auf einen Blick mit den Vorgaben der wichtigsten Plattformen abzugleichen. Wie stark ein spezifischer Track durch die jeweiligen Plattformen manipuliert wird, lässt sich auf dieser Website überprüfen: www.loudnesspenalty.com

Blog Streaming LoudnessPenalty

Manche DAWs, wie die aktuelle Version von Cubase Pro, verfügen ebenfalls über ein umfassendes LUFS Metering. Alternativ bietet der Markt diverse Plugins, die über die Lautheit in LUFS eines Tracks aufklären. Ein Kandidat ist das YOULEAN Loudness Meter 2, das auch in einer kostenlosen Version erhältlich ist: https://youlean.co/youlean-loudness-meter/

Eine weitere LUFS Metering Alternative ist das Waves WLM Plus Loudness Meter, das bereits mit angepassten Presets für die wichtigsten Streaming Dienste und Plattformen gefüttert ist. Das erleichtert uns schonmal einen weiteren Schritt zum Mastering für Streaming Dienste.

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Metering

Anhand des Waves Meter gehen wir kurz auf die wichtigsten LUFS Anzeigen ein, denn LUFS Metering umfasst einiges mehr als eine nackte dB Zahl vor der Einheit. Wenn man von LUFS spricht, dann sollte klar sein, was damit genau gemeint ist. LUFS Angaben werden über einen zeitlichen Verlauf ermittelt und je nach Länge der Zeitspanne, kann das zu unterschiedlichen Ergebnisse führen. Der wichtigste Wert ist die LUFS Long Term Anzeige.

Diese ermittelt sich über die gesamte Laufzeit eines Tracks und stellt demnach einen Mittelwert da. Um einen exakten Long Term Wert zu ermitteln, müssen wir den Song einmal vom Anfang zum Ende durchlaufen lassen. Andere LUFS Meteranzeigen (z.B. in Cubase Pro) bezeichnen die Long Term Angabe gerne als LUFS Integrated. LUFS Long Term oder Integrated ist der Wert, der in den Vorgaben der Streaming Plattform vorangestellt wird. Für „Spotify Normal“ bedeutet das, verfügt ein Track über eine Lautheit von -12 LUFS Integrated, wird dieser Track durch den Spotify Algorithmus um zwei dB auf -14 LUFS heruntergeregelt.

LUFS Short Term

Das Waves WLN Plus Plugin bietet zur Evaluierung noch weitere LUFS Anzeigen an, wie beispielsweise LUFS Short Term. LUFS Short Term wird über einen Zeitraum von drei Sekunden ermittelt, wenn das Plugin nach EBU Maßstäben misst. Ein wichtiger Punkt, denn je nach Ballistik sind die Messabstände zeitlich verschieden und können somit zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Eine Besonderheit des Waves WLM Plus Plugins ist der eingebaute True Peak Limiter. Viele Streaming Plattformen bestehen auf ein True Peak Limit von -1 dB (manche auch -2 dB). Verwendet man das WLM Plus Meter als letztes Plugin in der Mastering Software, wird die True Peak Grenze bei aktiviertem Limiter garantiert nicht überschritten.

Ist der „Loudness War“ dank LUFS vorbei?  

Wie wir bereits gelernt haben, geben alle Streaming Dienste und Plattformen Maximalwerte vor. Überschreitet das Master diese Vorgaben, wird es automatisch leiser gemacht. Die vermeintlich logische Schlussfolgerung: Wir brauchen keine lauten Master mehr. Das gilt zumindest für diejenigen, die sich an die Vorgaben der Streaming Plattformen halten. Nun gelten Teile der Musik Branche schon immer als ein Ort abseits jeder Vernunft, wo die Dinge gerne einmal anders laufen, als es die Logik gebietet. Das „LUFS Diktat“ ist dafür ein passendes Beispiel.

Fakt ist: Die meisten professionellen Mastering Ingenieure kümmern sich in der Praxis weder um LUFS noch um die Vorgaben der Streaming Dienste!

Starker Tobak, ich weiß. Allerdings ist die Faktenlage eindeutig und die These lässt sich mit einfachen Mitteln belegen. Wir erinnern uns, dass YouTube genau wie Spotify eine Lautheit von -14 dB LUFS vorgibt und lautere Tracks automatisch leiser abspielt. Demnach müssten doch alle professionellen Mixe dieser Vorgabe Rechnung tragen, richtig? Schön, dass sich das ohne großen Aufwand überprüfen lässt. Ruft ein aktuelles Musikvideo auf YouTube auf, macht einen Rechtsklick ins Video und klickt weiter auf „Statistiken für Interessierte“. Der Eintrag „content loudness“ zeigt an, um wieviel dB die Audiospur vom YouTube Algorithmus abgesenkt wird. Jetzt wird es interessant. Bei der aktuellen AC/DC Single „Shot in the Dark“ sind das immerhin 5.9 dB. Billy Talents „I Beg To Differ“ wird sogar um 8.6 dB abgesenkt.

ACDCShot in the Dark 2
Billy Talent i beg to differ

Erstaunlich, nicht wahr?

Offensichtlich scheint sich kaum jemand an die Vorgaben der Streaming Plattformen zu halten.

Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Die Lautheits-Vorgaben unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter. Wenn man diese Vorgaben ernst nimmt, müsste man für jede Plattform ein separates Master erstellen. Das wiederum hätte zur Folge, dass wir schlussendlich mit einer ganzen Reihe unterschiedlich klingender Tracks dastehen, und zwar aus folgendem Grund. Die Mastering Gerätschaften (egal ob analog oder digital) arbeiten nicht über das gesamte Dynamik Spektrum linear.

Beispiel:

Der Klang des Mix/Masters verändert sich, falls man für eine Plattform Vorgabe aus dem Limiter 3 dB mehr Gain Reduction für einen Song herauskitzeln muss als für eine andere Streaming Plattform. Würde man zum Schluss alle Master Dateien auf einen identischen Mittelwert normalisieren, werden die Klangunterschiede aufgrund der unterschiedlichen Dynamik Bearbeitung hörbar. Die Unterschiede sind mal größer und mal kleiner. Ja nachdem, welche Bearbeitung man vorgenommen hat.

Ein weiter Grund die Lautheitsvorgaben zu hinterfragen, ist die Inkonsistenz der Streaming Plattformen. Beispiel Spotify. Habt Ihr gewusst, dass der Normalisierung Algorithmus von Spotify nicht aktiviert ist, wenn Spotifys über den Web-Player oder einer Third-Party App wiedergegeben wird? Aus den Spotify FAQs:

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Der Metal Mix

Das bedeutet, liefert man einen Metal Mix mit -14 dB LUFS ab und dieser wird via Spotify in einer Third-Party App wiedergegeben, ist der Mix schlichtweg zu leise im Vergleich mit anderen Produktionen. Und es gibt noch weitere Unwägbarkeiten im Streaming Universum. Spotify ermöglicht seinen Premium Usern die Auswahl aus drei verschiedenen Normalisierungs-Einstellungen, mit ebenfalls abweichenden Standards. Die Plattform empfiehlt für die „Spotify Loud“ Einstellung die Vorgabe von -11 dB LUFS und ein True Peak Wert von -2 dB TP. „Spotify Normal“ ist wiederrum mit -14 dB LUFS und -1 dB TP zertifiziert. Ebenfalls aus den Spotify FAQs:

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Für Mastering Ingenieure ein fragwürdiger Zustand. Mastering für Streaming Plattformen gleicht dem Versuch, mit einem Präzisionsgewehr ein ständig wechselndes Ziele auf unterschiedlicher Entfernung zu treffen. Noch schwerwiegender wiegt allerdings folgende Überlegung: Was passiert, wenn eine oder mehrere Streaming Plattformen zukünftig ihre Lautheitsschwelle anheben, absenken oder gar streichen? Es gibt keine Garantie, dass die zur Zeit geltenden Vorgaben auch zukünftig noch gültig sein werden. Unwahrscheinlich? Keineswegs! YouTube hat seinen Normalisierungsalgorithmus im Dezember 2015 eingeführt. Uploads vor Dezember 2015 können durchaus lauter klingen, wenn sie lauter als -14 dB LUFS gemastert wurden. Selbst nach 2015 ist die YouTube Vorgabe nicht konstant geblieben. In den Jahren 2016 bis 2019 betrug die typische YouTube Normalisierung -13 dB und bezog sich nicht auf LUFS. Erst seit 2019 verwendet YouTube die Vorgabe -14 dB LUFS.

Wieso sich Lautheit nicht ausschließlich in Zahlen manifestiert

Wer sich die Loudness Statistik einiger YouTube Videos ansieht und gleichzeitig genau hinhört, dürfte eine ungewöhnliche Beobachtung gemacht haben. Einige Videos klingen lauter obwohl deren Loudness Statistik anzeigt, dass sie nominal leiser sind als andere Videos. Wie kann das sein? Es gibt einen Unterschied zwischen gemessener Lautheit in LUFS und der gefühlten Lautstärke (perceived loudness). Letztere ist de facto ausschlaggebend, wie laut wir einen Song empfinden und nicht die LUFS Angabe. Aber wie erzeugt man einen solch nachhaltigen Lautstärke Eindruck?

Es müssen viele Elemente zusammenspielen, damit wir einen Song als laut (perceived loudness) wahrnehmen. Stereobreite, tonale Balance, Song-Arrangement, Saturation, Dynamik Manipulation – um nur einige Teile des Puzzles zu nennen. Der Song muss zudem gut komponiert und performt sein. Die Aufnahme erstklassig und der Mix professionell. Das i-Tüpfelchen ist ein erstklassiges Master. Kommt all das zusammen, ist der Song dichter, geht mehr nach vorne und klingt trotz moderaterem Mastering Limiter Einsatz einfach lauter als ein mittelmäßiger Song mit weniger gutem Mix & Mastering, auch wenn die LUFS integrated Angaben ein anderes Ergebnis vermuten lassen. Ein wesentlicher Aspekt eines Mastering Prozesses ist ein professionelles Dynamik Management.

Dynamik ist von Anfang an ein integraler Bestandteil des Arrangements und des Mixes. Im Mastering wollen wir versuchen, die Dynamik weiter zu betonen und sie gleichzeitig nicht zu zerstören. Denn eines ist im Mastering Prozess stets immanent: Eine Einschränkung der Dynamik. Wie gut diese Manipulation der Dynamik durchgeführt wird, unterscheidet gute von schlechten Masterings. Ein guter Mix mit einem professionellen Master klingt immer fetter und lauter als ein schlechter Mix mit einem Master, das nur auf Lautheit getrimmt ist.

Wähle deine Werkzeuge weise!

Qualitativ hochwertige Equalizer und Kompressoren wie die die Kombination aus dem elysia xfilter und dem elysia xpressor|neo bieten eine perfekte Grundlage für einen durchsetzungsfähigen Mix und ein überzeugendes Master. Eine qualitative Kompression erhält die Natürlichkeit der Transienten, was den Mix automatisch lauter erscheinen lasst. Ihr vermisst den Druck und Punch in Eurem Song? Hochwertige analoge Kompressoren garantieren stets überzeugende Ergebnisse und sind für den Sound eines Tracks vorteilhafter, als sich nur auf digitales Peak Limiting zu verlassen.

Dir gehen hörbare Details in der Mixing- und Mastering Stage verloren? Bringt sie zurück ins Licht mit dem elysia museq! Die Zahl der Wiedergabegeräte ist in den letzten Jahren exponentiell gestiegen. Das macht die Kunst des Mastering nicht gerade einfacher. Neben der klassischen HiFi-Anlage kämpfen im Alltag auch Laptops, Smart Phones, Bluetooth Lautsprecher und alle möglichen Arten von Kopfhörern um die Aufmerksamkeit der Zuhörer.

Gute Analoge EQs und Kompressoren richten rücken den tonalen Fokus auch für diese Gerätschaften zielgenau zurecht. Analoges Processing erhält darüber hinaus die natürliche Dynamik eines Tracks deutlich besser als endlos lange Plugin Reihen, die sich zudem oft als Workflow-Bremse entpuppen. Doch „analog“ kann noch mehr für dein Mix- & Mastering Projekt bereitstellen. Analoge Saturation ist eine weitere Möglichkeit, die perceived loudness eines Mix zu erhöhen und die Hörbarkeit gerade auf kleinen Abhörsystemen wie einem Laptop oder einem Bluetooth Lautsprecher spürbar zu verbessern.

Sättigung und Klangfärbung

Der elysia karacter stellt eine breite Palette an Klangfärbung und Saturation bereit, die gezielt eingesetzt einen Mix dichter und durchsetzungsfähiger klingen lassen. Ein kompetitives Mastering profitiert nachhaltig durch den Einsatz ausgesuchter Analog-Hardware. Der Workflow beschleunigt sich und notwendige Mix-Entscheidungen lassen sich schnell und zielsicher treffen. Aus diesem Grund erfreut sich hochwertige Analogtechnik gerade in High End Mastering Studios höchster Beliebtheit. karacter ist erhältlich als 1 HE 19″ Rack Version, karacter 500 – Modul und in der super handlichen qube serie als karacter qube.

Mastering Empfehlung für 2021

Wie man sieht, sind die Überlegungen in Bezug auf Mastering für Streaming Dienste und Plattformen alles andere als trivial. Manchem mag aufgrund der zahlreichen Variablen der Kopf rauchen. Zudem steht weiterhin die Frage im Raum, wie man nun im Jahr 2021 seine Tracks mastern soll.

Die Antwort liegt klar auf der Hand: Erstellt euer Master genau so damit es eurem Song dient. Manche Musikstile (Jazz, Klassik) erfordern eine deutlich größere Dynamik als andere, wie z.B. Heavy Metal und Hip-Hop. Letztere können durchaus von Verzerrung, Saturation und Clipping als stilbildendes Element profitieren. Erlaubt ist, was gut klingt. Die oberste Instanz für ein erfolgreiches Master ist stets der Klang. Wenn der Song nach einem lauten Master verlangt, ist es legitim die passenden Werkzeuge dafür in Stellung zu bringen. Die Grenze der Lautheits Maximierung ist dann erreicht, wenn die Klangqualität leidet. Auch im Jahr 2021 soll das Master besser als der Mix klingen. Der Einsatz von Kompression und Limiting sollte stets dem Ergebnis dienen und sich nicht an den LUFS Vorgaben diverser Streaming Dienste orientieren. Lautheit ist eine bewusste künstlerische Entscheidung sein und sollte nicht in dem Versuch enden, bestimmte LFUS Vorgaben zu erreichen.

Und die Vorgaben der Streaming Dienste?

Mit welchen LUFS soll ich mastern?

Es gibt nur einen stichhaltigen Grund, einen Song auf -14 dB LUFS zu mastern. Der Wert von -14 dB LUFS ist genau dann richtig, wenn der Song damit besser klingt, als mit -13 oder -15 dB LUFS!

Ich hoffe, du konntest einige wertvolle Informationen aus diesem Blog-Beitrag mitnehmen und er wird dir helfen, deinen Mix und dein persönliches Master für Streaming Dienste auf die nächste Stufe zu bringen.

Euer, Ruben Tilgner